Eine Seele von Hund
Körperliche Grösse und Kraft schaffen Selbstbewusstsein. Daran fehlt's dem Goldhund überhaupt nicht. Er hat es nicht nötig, sich durch Dauergebell Gehör zu verschaffen, oder durch Drohen und Knurren auf sich aufmerksam zu machen. Angriffslust ist ihm genauso fremd wie Wutausbrüche oder Panik. Der normale Leonberger hat Nerven wie Drahtseile und immer die Ruhe weg. Souverän überhört er Verkehrslärm und Grossstadthektik, ebenso erhaben widersteht er Provokationen. Freundlich begegnet er allen Menschen, gutmütig empfängt er andere Tiere. Kleinkindern gegenüber ist er geduldig, lässt sich befingern und betätscheln. Grösseren zeigt er seine unermüdliche Bereitschaft, bei jedem Spiel mitzumischen.
Kein Jagdhunderbe verführt ihn zum Wildern, keinerlei Schärfe drängt ihn, seine Wünsche mit den Zähnen durchzusetzen. Er ist Menschen- wie Tierfreund, vor allem aber enthusiastisches Familienmitglied. Der Leonberger hat nicht eine, sondern mehrere Bezugspersonen, nämlich alle, die mit ihm leben. Seine Bindung an die Familie ist durch nichts zu brechen. Er ist einer, der mitleben und miterleben will. Ein Gemütshund, der, wenn er ein paar Stunden alleine warten musste, durch stürmische Begrüssung seine Wiedersehensfreude bekundet.

Ein Hund für jedermann also? Das wiederum nicht.