Viehhunde
Essigs Zuchtrudel bestand hauptsächlich aus damals noch namen- und stammbaumlosen Leonberger Viehhunden. Vom Aussehen her ähnelten sie den heutigen jugoslawischen Sarplaninac, dem Kaukasischen Owtcharka und dem Portugiesischen Estrela. Ob er diese urtümlichen kerngesunden Tiere je nutzte, ist nicht bekannt, aber anzunehmen. Nach mündlicher Überlieferung soll er zunächst einen grossen langhaarigen St. Bernhardshund vom Klosterhospiz St. Bernhard mit einer Landseerhündin (die damals noch als schwarzweisse Neufundländerhündin bezeichnet wurde) gekreuzt, und vier Generationen lang die schwarzweißen Nachkommen mit ihren Eltern bzw. Grosseltern rückgezüchtet haben. Zwei Welpen der ersten Generation tauschte er gegen einen weiteren gelbweissen Bernhardiner aus dem Kloster ein und schliesslich gehört auch ein Pyrenäen Berghund zu den Urahnen des Leonbergers, denn Essig züchtete nicht nur goldene Exemplare mit tiefbrauner Maske, sondern auch weisse und silberne, mit dunklerer Mähne und Ohren. Schneeweiss mit schwarzem Kopf war auch der erste getaufte "Leonberger", der 1846 geboren wurde: ein Riese mit über 80 cm Höhe, 160 Pfund Gewicht und dem Gemüt eines Engels.